„Mozart auf der Reise nach Prag“ ein Aus- und Rückblick

Ich gebe zu, ich habe mich sehr gefreut, dass dieses Literaturkonzert so gut angenommen wurde und auch weiterhin auf dem Spielplan steht!

Es ist nicht so leicht vorherzusagen, welche Literaturkonzerte für Veranstalter und Publikum von Interesse sind. So gehen wir immer ein großes Risiko ein, denn bis es zur Aufführung kommt, ist bereits viel Zeit und Arbeit in so ein Programm geflossen.                                           „Mozart auf der Reise nach Prag“, nach der Novelle von Eduard Mörike, wurde von mir zu einem Hörstück bearbeitet, bei dem es eben auch sehr viel Klaviermusik vom Feinsten zu hören gibt. Die Novelle musste dann allerdings stark gekürzt werden – denn alles andere hätte den zeitlichen Rahmen einer Aufführung gesprengt. Aber wie dem manchmal so ist, die Bearbeitung scheint der Vorlage gut zu tun!                                              So hörte ich gar nicht so selten vor dem Auftritt Äußerungen von vorsichtigen Zweifeln, wie das denn heute mit dieser Sprache noch gehen könnte. „Da sind wir jetzt mal richtig gespannt“. Im Anschluss an die Aufführung, kam uns Dank und Glück entgegen, voller Begeisterung, wie modern der Mörike doch sei, wie phantasievoll, was für eine herrliche Sprache, ganz abgesehen von der hinreißend gespielten Musik (Cosmin Boeru, Pianist). Ich habe den Text gekürzt und Teile daraus zusammengefasst, so dass die Geschichte insgesamt erhalten bleiben konnte. Mörikes Sprache ist sehr eigenwillig – aber das macht den Reiz und die Faszination gerade aus. Die tiefgreifende Beschäftigung mit dieser Sprache macht sich bezahlt in einem Hörerlebnis, in welchem Mörike uns zeigt, dass auch die Sprache, viel mehr sein kann, als reine Information. Seine Sprache hat eine Komponente, die eine reiche, individuelle, wohlmeinende  innere Erlebniswelt mit aufzeigt, er ist warmherzig und humorvoll, hellsichtig und melancholisch zugleich – und das, so scheint es, tut uns allen gut!