„Nicht Bach, sondern Meer sollte er heißen!“
Das sagte Beethoven über den Komponisten Johann Sebastian Bach, der mit seiner Musik bis heute Verstand und Herz seiner Hörerschaft begeistert.
Hat Bach vor 300 Jahren die ideale Musik in die Welt gebracht? So fragt die Wochenzeitung „Die Zeit“ in ihrer Ausgabe vor Ostern. Der Autor des Artikels berichtet, dass bei den Interviews über Bachs Musik immer wieder, bald selbstverständlich bald fragend oder zögernd, Gott genannt wird, und zwar von Musikvirtuosen nicht weniger als von Musikamateuren. Viele Menschen, die keiner Religionsgemeinschaft angehörten, so schreibt Alard von Kittlitz, würden beim anhören von Bachs Musik gläubig.
Die Musik von Bach braucht heute keine Fürsprache mehr, weder von der „Zeit“ noch von anderen – er ist längst als Urvater einer universellen Musiksprache anerkannt. Das war nicht immer so. Seine Matthäus-Passion wurde erst 80 Jahre nach seinem Tod, von Felix Mendelssohn Bartholdy, wiederentdeckt und aufgeführt; und damit setzte eine Bach-Renaissance ein, die weit in die Zukunft, bis in unsere Zeit reicht.
Als wir den Auftrag bekamen, ein Literaturkonzert mit Musik von Johann Sebastian Bach zusammenzustellen, gab es viele Überlegungen, die immer wieder, wie selbstverständlich, zu einem „Gottesbegriff“ führten. Der idealen Musik gesellte sich die Suche nach dem Begriff eines idealen gelingenden Lebens bei, als Ahnung und Idee, nicht als erschöpfende Antwort. Aber schon diese Ahnung und Idee kann inspirieren und beglücken, uns auffangen, weil auch die Zumutungen des Lebens sinnfällig sein könnten. Heute, mit all unserem Wissen, das wir dank der wissenschaftlichen Erkenntnisse erlangt haben, vergessen oder verleugnen wir gerne, dass wir noch immer den Gesetzen der Natur gehorchen müssen – einer Natur die immer stärker sein wird als wir und die lange vor der Menschheit am Wirken war; noch haben wir die Welt und ihren Urgrund nicht entschlüsselt, noch wissen wir wenig von uns selbst. Die Stimmen der Dichter sind auch heute noch wert Gehör zu finden, nicht weniger als Bachs Musik.
Mich hat der Zeitartikel sehr gefreut!
Wer darf ihn nennen
und wer bekennen:
Ich glaub Ihn!
Wer empfinden
und sich unterwinden
zu sagen: Ich glaub Ihn nicht!
Der Allumfasser,
der Allerhalter,
faßt und erhält Er nicht
dich, mich, sich selbst?
( Goethe/ Faust I )