Unweit der Elbe, auf halbem Wege zwischen dem modernen Stadtkern von Coswig und dem eingemeindeten Fischerdorf Kötitz befindet sich auf einer Anhöhe die Villa Teresa inmitten ihrer großen, naturbelassenen Parkanlage. Die 1860 errichtete, klassizistische Villa hat sich inzwischen als ein Kammermusikzentrum etabliert. Außerdem beherbergt sie eine Gedenkstätte für den weltberühmten Pianisten Eugen d’Albert (1864-1932) und seine Gattin, die venezolanische Pianistin Teresa Carreno (1853-1917). Beide bewohnten die Villa von 1891 bis 1895 und verbrachten hier eine wichtige Phase ihres Lebens und Schaffens. Da beide über internationale Verbindungen verfügten, versammelte sich in den Sommermonaten der Jahre 1893/94 die Elite des deutschen Musiklebens dieser Jahre in Kötitz.
Mit unserem Programm ALS DAS WÜNSCHEN NOCH GEHOLFEN HAT…zum Gedenken der ersten Ausgabe der Märchen der Brüder Grimm, waren wir am Sonntag den 23. März zu Gast in dieser herrlichen Villa. Wir fühlten uns ein wenig an Weimar und die klassischen Salons erinnert. An den Wänden Bilder der großen Komponisten, Briefe an Eugen d‘Albert, Mary Wigman, Robert Schumann – ach, es gab vieles zu sehen und zu entdecken!
Besonders schön ist jedoch, dass die Besucher der Villa auch eingeladen sind, sich ganz frei im Haus umzusehen. Man darf sich mit Kaffee und Kuchen vor dem Konzert in eine der Nischen oder Seitenzimmer auf edle Stühle setzen und sich wirklich als Gast und nicht nur als Museumsbesucher fühlen.
Wer ein großes Fest plant, kann die Villa sogar mieten, wie man uns erzählte.
Unser Literaturkonzert war gut besucht und wie es in so einem Ambiente dann auch gewünscht ist, kamen wir mit so manchem Zuhörer im Anschluss ins Gespräch. Die Kulturreferentin, Frau Matthé, leitet die Veranstaltungen mit viel Verständnis, Herz und Engagement.
Wir haben diesen Ausflug sehr genossen und ich möchte jedem Dresdenbesucher empfehlen, sich nach den schönen und abwechslungsreichen Veranstaltungen der Villa Teresa und der Alten Börse in Coswig zu erkundigen.
In der Börse ist auch ein Hotel und ein Restaurant, das wir sehr empfehlen können – mit wunderbarem Frühstück! Beim Häußler, einem kleinen und feinen Restaurant, einmal quer über die Straße, haben wir sogar zweimal gegessen, weil es so gut war und die Wirte so freundlich und persönlich für einen wunderschönen Abend gesorgt haben.