DMITRI SCHOSTAKOVITSCH
Literaturkonzert nach dem Roman von Julian Barnes
Idee, Konzeption und Lesung: Sibylle Bertsch
Musikalische Umsetzung: Cosmin Boeru, Klavier
Mihail Ovrutzky,Violine
Gregory Alumyan, Cello
Eine Romanbiographie die sich wie ein historischer Kriminalroman liest.
Im Mai 1937 wartet ein Mann Nacht für Nacht neben dem Fahrstuhl seiner Leningrader Wohnung darauf, dass Stalins Schergen kommen um ihn abzuholen. Der Wartende ist der bereits berühmte, noch junge Komponist Dmitri Schostakovitsch. Doch wie durch ein Wunder überlebt er die Säuberung. Die Bedrohung bleibt. Die Macht untergräbt Argument, Wahrheit, Mut, Unbefangenheit und Anstand. Immer finden sich ihre beflissenen Schergen zur Stelle. „Man kann seinem Schicksal nicht entgehen“, so steht es schon bei Shakespeare geschrieben, den Schostakovitsch verehrt. Wann wird Ironie zu Zynismus? Ist es verwerflich sich der Macht zu beugen wenn man doch nur künstlerisch arbeiten will? Ist es verwerflich, am Leben zu bleiben? Die moralische Frage, ob der Kampf gewonnen oder verloren ist, bleibt unbeantwortet, sie verbietet sich angesichts des Kräfteverhältnisses.
Julian Barnes Roman „Der Lärm der Zeit“ hat zu Recht viel Aufmerksamkeit erregt.
Schostakovitsch hat ein großes umfangreiches Werk hinterlassen, zukunftsweisende, eigenwillige Musik ebenso wie Gelegenheitsmusik und Melodien für Kino und Unterhaltung. Es sind ungeschminkte, sehr direkte Hörwelten die es zu entdecken gilt.
Wer Schostakovitschs zu hören vermag, wird begreifen, was der Komponist gelebt hat. Es ist der unvergleichliche Ton Schostakovitschs und Musik des 20.ten Jahrhunderts
„Gefördert durch ein Künstlerstipendium im Rahmen der NRW-Corona-Hilfen“