Alexander Sergejewitsch Puschkin

Alexander Puschkin (1799 –1837) ist der berühmteste Dichter Russlands. Mit einzigartiger Leidenschaft hat er bereits in seiner Jugend beeindruckende Liebesgedichte und freche, frivole Verse verfasst. Mit faszinierender Leichtigkeit und mit tiefem Empfinden hat Puschkin seine schwankenden Stimmungen in Gedichtform gebracht, hat gleichermaßen romantisches Fernweh, politischen Scharfsinn und boshaften Witz unter seinen Zeitgenossen verbreitet.

Früh geriet er wegen seiner regierungskritischen Äußerungen und Gedichte ins Visier der zaristischen Geheimpolizei und er verbrachte viele Jahre zwangsversetzt in Südrussland und später in der Verbannung auf dem Gut Michailowskoje. Zar Nikolaus I hob die Verbannung auf, unterstellte ihn aber seiner persönlichen Zensur.

Die Erzählungen, die wie die Gedichte in russischer Sprache verfasst sind (und nicht, wie damals in Gesellschaft üblich, auf Französisch), haben auch durch die Vertonungen großer Komponisten Weltrum erlangt (Pique Dame, Eugen Onegin; Pjotr Iljitsch Tschaikowski/ Boris Godunow; Modest Mussorgski/ Boris Godunow, Schauspielmusik von Sergej Prokofjew, op. 70).
Im Übrigen beruht auch der Film „Amadeus“, nach dem Drehbuch von Peter Shaffer, auf Puschkins Idee von der Vergiftung Mozarts durch den eifersüchtigen Salieri.

Puschkin_Road

Puschkins Werke sind Zeugen seines wachen und enormen Fassungsvermögens und seiner subtilen Weltwahrnehmung. Alle Seiten des Daseins stehen unmittelbar nebeneinander: Aufruhr und Harmonie, Romantik und Klassik, Liebe und Eifersucht, Lebensfreude, Witz und Depression. Er schuf einen erzählerischen Stil, der Drama, Romantik und Satire mischte – ein Stil, der seitdem untrennbar mit der russischen Literatur verbunden ist und zahlreiche russische Dichter massiv beeinflusste.

Er starb an den Folgen einer Schussverletzung, die ihm bei einem Duell zugefügt worden war. Aus Angst vor Beileidskundgebungen überführte man Puschkin in das Swjatogorski-Kloster im heutigen Puschkinskije Gory bei Pskow und beerdigte ihn dort.

Der Name Puschkin steht bis heute für Weltliteratur und seine Werke werden immer neu entdeckt und aufgeführt. Auch wenn viel Zeit vergangen ist, wirken die Erzählungen noch immer frisch, die Charaktere lebendig und modern, der Stil voller Witz, kühler Distanz oder tiefer Anteilnahme.